Offroad 911er besteigt den höchsten Vulkan der Welt

Porsche hat sich auf ein Abenteuer begeben, das Mensch und Material an seine Grenzen gebracht hat. Mit einem stark modifizierten Porsche 911 ist das Team RD Limited des dreifachen Le Mans-Siegers Romain Dumas zu einer Expedition auf den höchstgelegenen Vulkan der Welt, den Ojos Del Salado in Chile gestartet.

Die Temperaturen lagen bei bis zu minus 30 Grad Celsius, der Sauerstoffgehalt in der Luft war nur halb so hoch wie auf dem Meeresspiegel. Unpassierbare Wände aus Eis und Schnee setzten dem Test auf einer Höhe von 6.007 Metern dann die finale Grenze. Nie zuvor hat ein Porsche-Fahrzeug auf eigenen Rädern eine größere Höhe erreicht.

Das Fahrzeug

Frank-Steffen Walliser, Leiter Gesamtfahrzeug-Architektur und Eigenschaften der Porsche AG vertraute Michael Roesler, Leiter Gesamtfahrzeug der Baureihe 911, das Projekt an. „Es war etwas ganz Besonderes einen 911 zu konstruieren, wie ihn die Welt noch nie gesehen hat. Möglich gemacht hat das ein kleines Team von begeisterten Ingenieuren. Der 911 hat sich bereits auf der Rennstrecke und natürlich auf der Straße erfolgreich bewiesen. Und nun auch unter extremen Offroad-bedingungen“ sagte Roesler.

Beide Einsatzfahrzeuge wurden auf Basis des aktuellen 911 Carrera 4S aufgebaut. Der 450 PS starke 3,0 Liter-Sechszylinder-Boxermotor wurde im Serienzustand belassen und mit dem Siebengang Schaltgetriebe kombiniert. Mit seiner robusten und dennoch leichten Chassiskonstruktion, seinen kurzen Karosserieüberhängen sowie seinem leistungsstarken Antrieb besitzt der 911 beste Voraussetzungen, um auch in extremer Höhe zu bestehen.

Spezielles Equipment

In Zusammenarbeit mit RD Limited entwickelten die Ingenieure in Weissach auf dieser Basis spezifisch für den Einsatz in extremer Höhe ein äußerst geländegängiges Fahrzeug. Zunächst erhielt der 911 einen massiven Überrollkäfig sowie Schalensitze mit speziellen Sicherheitsgurten. Das Fahrzeug erhielt zudem Portalachsen, die eine Bodenfreiheit von 350 Millimeter ermöglichen, sowie eine auf die großen Offroadräder angepasste, verkürzte Getriebeübersetzung. Darüber hinaus ist das Auto mit leichten aber extrem widerstandsfähigen Unterbodenverkleidungen aus Aramidfasern ausgerüstet, um auch schroffe Felslandschaften sicher meistern zu können.

Ein technisches Highlight ist der Porsche Warp-Connecter, der ursprünglich für den Einsatz im Motorsport entwickelt wurde. Dieser ermöglicht eine Verbindung zwischen allen vier Rädern, damit selbst bei extremer Verschränkung die Achslasten möglichst konstant bleiben und somit optimale Traktion gewährleistet wird. Darüber hinaus haben die Ingenieure manuelle Differenzialsperren sowie ein Steer-by wire System verbaut. Die Karosserie wurde deutlich modifiziert. Zum einen, um den 310 Millimeter breiten Offroad-Reifen ausreichend Freigang in den Radhäusern zu ermöglichen, zum anderen, um eine Seilwinde an der Front integrieren zu können. Die Kühler wurden aus dem Front- in den oberen Heckbereich verlegt, um sie im extremen Gelände vor Beschädigungen zu schützen. Das Fahrzeug ist im Look des Porsche 963 LMDh Rennwagens gestaltet.

benny

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